Projektarchiv
Netzwerk Friedenserziehung OMNIBUS 1325

Die Omnibuslinie 1325 fährt weiter. Aus dem dreijährigen Projekt „Mobile Friedensakademie Omnibuslinie 1325“ mit seinen verschiedenen Workshops in unterschiedlichen Regionen ist ein Netzwerk von Frauen und Männern entstanden, die sich im Bereich Friedenserziehung, Beratung und Unterstützung von Gewaltopfern engagieren. Die Mitglieder des Netzwerkes stammen aus Abchasien, Aserbaidschan, Armenien, Dagestan, Georgien, Nordossetien, Kabardino-Balkaria, Tschetschenien, Rostov-Region, Nagorny-Karabach und verschiedenen deutschen Städten. Das OMNIBUS-Netzwerk will mehr Frauen und Männer für die Friedensarbeit gewinnen, zu gewaltfreier Konfliktlösung und nachhaltiger Friedensbildung in diesen Regionen beitragen, Geschlechteraspekte in die Friedensarbeit integrieren sowie lokale Initiativen von FriedensaktivistInnen unterstützen. Die Bildungsaktivitäten des Netzwerks beruhen auf den Ideen und Prinzipien der emanzipativen, dialogbasierten und interkulturellen Erziehung.
Geschichte des Projekts
In Resolution 1325 des UN-Sicherheitsrats von Oktober 2000 wurden die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen aufgefordert, in alle Bereiche der Friedenssicherung eine Genderperspektive zu integrieren und die Beteiligung von Frauen an allen Aktivitäten zur Beilegung von Gewaltkonflikten und Friedenssicherung zu fördern. Daran anknüpfend hat OWEN ein dreijähriges Bildungsangebot für Projektpartner aus Deutschland und dem Kaukasus auf die Reise geschickt, um den Zielen der UN-Resolution 1325 näher zu kommen. „Omnibuslinie 1325“ bedeutete dabei nicht, dass wir mit einem Bus reisten, sondern dass wir uns an die ursprüngliche Bedeutung dieses lateinischen Wortes erinnerten: „für alle“. Es ging um Friedensperspektiven für alle: Frauen, Männer und Kinder.
Das Projekt begann 2006 mit den ersten Grundkursen, 2007 folgten Aufbaukurse und 2008 Begegnungen und Austausch mit KursabsolventInnen aus dem Nord- und Süd-Kaukasus. Ziel der Kurse war es, methodisches “Handwerkzeug” für das Einbeziehen von Geschlechterperspektiven in die Praxis der zivilen Friedensarbeit zu vermitteln.
Dabei konzentrierten sich die Kursinhalte auf folgende Aspekte:
- Machtstrukturen, Machtbeziehungen und kulturbedingte Dimensionen aus der Genderperspektive
- Konfliktdynamiken, Geschlechterrollen und Genderkonstruktionen (am Beispiel von Konfliktdynamiken im Kaukasus)
- Barrieren für die Herausbildung von geschlechterdemokratischen Friedenskulturen – wie können sie überwunden bzw. abgebaut werden?
Ausgehend von den Lebens- und Praxiserfahrungen der KursteilnehmerInnen wurden thematische Lern- und Dialogräume geschaffen. Die Ausgestaltung dieser Räume setzte die Bereitschaft zu partizipatorischen Lernformen voraus und vermittelte zugleich Genderkompetenzen für die eigene Praxis in der Friedensarbeit “vor Ort”. Anhand von konkreten Praxisbeispielen (internationale “Best Practice”-Beispiele) wurden Anregungen für das eigene Tätigkeitsfeld der KursteilnehmerInnen gegeben.
Der Kurs “Omnibus Linie 1325” wurde aus Mitteln von
Institut für Auslandsbeziehungen e.V., ifa
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Südkaukasus Büro der Heinrich-Böll-Stiftung
Stiftung Apfelbaum
Stiftung West-Östliche Begegnung
gefördert.
Das Projekt wird gefördert durch:



